Reise 2009

Kurz-Reisebericht Törn 2009

09.06.2009

Aus familiären Gründen starten wir verspätet Richtung Norden. Der erste Tag bringt uns nach Düsseldorf, wo wir wie immer gerne in der Marina Gast anlegen, nachdem wir zuvor getankt haben. Das Wetter ist gemischt, nach der langen Fahrt gehen wir nur noch etwas essen.

10.-11.06.2009

Da die Schleuse Wanne-Eickel für eine Woche wegen geplanter Wartung (in der Saison!!) gesperrt ist, geht es weiter in den Wesel-Datteln-Kanal bis Dorsten. Dort tanken wir noch einmal, um bis Bremen nicht mehr auf die Tankuhr schauen zu müssen. Am zweiten Abend treffen wir unsere Clubkollegen R. und verbringen einen netten Abend zusammen.

12.06.09

Nächstes Ziel ist Münster. Da es schon ziemlich spät ist (8,6 Std. Fahrt), fahren wir in den Stadthafen und landen mitten in einem Hafenfest. Trotzdem erleben wir einen netten Abend in dem neu gestalteten Hafen.

13.06.09

Auch heute fahren wir lange (8,0 Std.) und bleiben im Mittellandkanal an der Liegestelle Bad Essen. Der Weg in die Stadt fällt uns beiden nicht leicht, wir sind körperlich nicht in Bestform. Der „Italiener“ entschädigt uns aber für unsere Mühe. Das Liegen im Kanal ist relativ ruhig, wir schlafen die Nacht ungestört durch.

14.06.09

Der Revierfunk weist auf die Sperrung der Schachtschleuse in Minden ab 15.06.09 hin. Unser Plan, in Minden zu bleiben wird geändert, wir fahren (erstmals) aus dem Kanal in die Weser und übernachten in Lahde. Die Weser gefällt uns, wir fahren langsam, obwohl es auch schnell erlaubt ist.

15.06.09

Weiter geht es nach Nienburg, dank zügiger Schleusungen erreichen wir den Ort noch rechtzeitig, um einen Platz zu ergattern. Wir bummeln ausgiebig durch Nienburg.
In das Boot dringt zunehmend Wasser durch einen Ruderschaft ein.

16.06.09

Da wir Bremen nicht früh genug erreichen würden, genießen wir die Weser bei ruhiger Fahrt und bleiben am Wieltsee. Die Marina, in der wir einen Platz finden, steht unter Zwangsverwaltung, was man den Stegen etwas ansieht. Das kleine Restaurant hat aber offen und es schmeckt gar nicht schlecht bei dem geselligen Wirt.

17.06.09

Wir fahren das kurze Stück nach Bremen an den Steg des Landesverbandes und treffen dort zufällig den Vorsitzenden, den wir zuvor vergeblich versucht hatten anzurufen. Er gibt uns einige gute Tipps und vermittelt eine Reparatur des Bootes. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einem Besuch der Drettmann-Werft verabschieden wir uns, wir wollen die Reparatur noch vor dem Wochenende erledigen.

18.06.09

Wir fahren weiter die Weser hinunter bis Vegesack und biegen in die Lesum ab. Dort geht es zur Meyer Werft. Da der Chef zunächst sagt, dass das Boot gleich aus dem Wasser soll, buchen wir ein Hotelzimmer in Vegesack. Aus Zeitgründen bleibt das Boot dann aber doch im Wasser, wir gehen dennoch ins Hotel.

19.06.09

Pünktlich um 09:00 sind wir an der Werft, damit das Boot noch bei hohem Wasserstand herausgehoben werden kann (bei Niedrigwasser kämen wir nicht an den Steg). Mit der Reparatur wird sofort begonnen, die Ausführung ist sehr kompetent. So können wir das Boot bei wieder steigendem Wasser am Nachmittag wieder seinem Element übergeben und fahren nach Vegesack in den Yachthafen Grohn. Wir genießen noch einmal eine Nacht in dem sehr schönen Hotel mit Blick auf die Weser.

20.06.09

Begleitet von einigen kräftigen Schauern fahren wir nach Bremerhaven in die neue Lloyd-Marina. Ab jetzt ist Urlaub angesagt. Leider versagt der Raymarine-Service völlig, unser schon bei der Messe Düsseldorf vereinbarte Termin zum Einbau eines AIS-Empfängers platzt. Wir genießen Bremerhaven trotzdem.

24.06.09

Bei nicht ganz ruhiger See und diesigem Wetter starten wir nach Norderney. Die Wellen bereiten unserer Antennenhalterung den Garaus, zum Glück bleibt die Antenne am Kabel hängen und geht so nicht verloren. Vermutlich durch den Kurzschluss der aufliegenden Funkantenne mit dem Träger verabschiedet sich auch noch der 24V -> 12V Wandler. Hierfür habe ich einen Ersatz, die Halterung wird von einem Servicebetrieb auf Norderney repariert.
Die Marina gefällt uns (sie ist vor den Ferien in NRW noch nicht überfüllt und ab einer Woche Liegezeit kann man vorab reservieren), die Insel noch besser. Das Wetter zeigt sich auch von seiner besten Seite, sodass wir mit den geliehenen Fahrrädern die Insel erkunden. Wiederkommen nicht ausgeschlossen!

04.07.09

Wir haben das gute Wetter bis zur Neige ausgekostet und so regnet es nicht nur bei der Abfahrt, sondern entgegen der Vorhersage steht draußen auch schon eine „nette“ Welle. Bei Wind von West müssen wir gegen an und das soll so die nächsten Tage bleiben. Kurz entschlossen ändern wir unsere Planung und biegen in den Dollart ab. In Delfzijl bleiben wir in der Marina auf der Seeseite. Anstatt außen Richtung Ijsselmeer fahren wir lieber gemütlich binnen.

05.07.09

In 2,5 Stunden (incl. See-Schleuse) erreichen wir Groningen und finden (da früh genug) einen Platz im Yachthafen des Motorbootclubs. Da eine telefonische Platzreservierung fast nirgendwo akzeptiert wird, fahren wir wie immer früh los, um möglichst gegen Mittag anzukommen.

06.07.09

Bei gutem Wetter nehmen wir Kurs auf Leeuwarden, einen Ort, den wir bisher nicht kannten.
Wir bekommen einen guten Platz und bleiben einen weiteren Tag.

08.07.09

Wir wollen nach Harlingen, um über das Wattenmeer zum Ijsselmeer zu gelangen. Da es sehr windig ist, haben wohl zu wenig den Hafen verlassen, er ist völlig überfüllt. Da wir hier 2 Tage auf weniger Wind hätten warten müssen, drehen wir um und fahren nach Franeker. Den Ort hätten wir sonst vermutlich nie besucht, wir sind angenehm überrascht, wie nett es hier ist.

09.07.09

Wir fahren nach Grouw und legen am Steg eines guten Restaurants an. Zur Abwechslung ist jetzt kein Wasser in der Bilge, sondern Hydrauliköl. Die Ursache ist schnell gefunden, ein von der Heimatwerft neu installierter Schlauch ist geplatzt. So bleiben wir für die Reparatur einen zweiten Tag.

11.07.09

Nächstes Ziel ist Stavoren, wo wir in der Binnen-Marina einen (reservierten!) Platz bekommen. Wir bleiben das Wochenende in vertrauter Umgebung.

13.07.09

Das nächste Ziel muss man früh erreichen, will man einen Platz ergattern. So sind wir im Compagnieshaven von Enkhuizen, bevor so mancher Gast abgelegt hat (ab 12.00 Uhr muss man für einen weiteren Tag bezahlen). Am Nachmittag füllt sich der Hafen bis auf den letzten Platz, obwohl in Enkhuizen ein neuer großer Hafen gebaut wurde. Wir bleiben hier bei gutem Wetter weitere 2 Tage.

16.07.09

Die Rückreise beginnt, unsere nächste Station ist Kampen an der Ijssel. Wir sind früh genug für einen guten Platz, werden später aber völlig zugebaut. Da für uns der 17.07. ein Feiertag ist, bleiben wir einen Zusatztag.

18.07.09

Wie angekündigt, verschlechtert sich das Wetter, was uns binnen aber nicht sehr stört. Unser nächstes Ziel ist Deventer. Um vom weit außen liegenden Hafen in die Stadt zu kommen, bestellen wir ein Taxi.

19.07.09

Wir fahren nur ein kurze Strecke bis Dorado Beach, einem sehr gepflegten und ruhigen Hafen.

20.07.09

Wir kommen zurück nach Deutschland und beenden unsere Rundfahrt in Wesel.

21.07.09

Wir haben uns vorgenommen, nur in kurzen Schlägen den Rückweg auf dem Rhein zu absolvieren, so geht es nur nach Duisburg. Hier wird uns (wie eine Woche vorher telefonisch vereinbart) der AIS-
Empfänger eingebaut. Auch ein vernünftiger Wandler 24V->12V wird eingebaut, der alte fachgerecht entfernt. Hier klappt bestens, was in Bremerhaven nicht möglich war.

23.07.09

Wir verlassen die Marina Duisburg durch den langen Schlauch des Hafens. Als wir auf dem Rhein das Tempo erhöhen wollen, gibt es eine Überraschung – etwas blockiert den Propeller der BB-Maschine. Durch heftiges Rückwärtsfahren gelingt die Befreiung, allerdings hat die Gleitringdichtung so heftig gearbeitet, dass wir einiges Wasser in der Bilge haben. Nach genauem Check entschließen wir uns zur Weiterfahrt nach Düsseldorf. Hier bleiben wir gerne mehr als einen Tag und genießen die guten Restaurants, die sich um den Hafen angesiedelt haben.

26.07.09

Nächstes Ziel ist der Rheinauhafen in Köln. Die seit Jahren angekündigte neue Steganlage lässt noch auf sich warten, erste Anfänge sind jedoch gemacht. Uns zieht es hierher, weil wir gerne die Claudius-
Therme besuchen.

28.07.09

In Oberwinter am Pfannkuchenschiff finden wir unser nächstes Plätzchen. Die Querelen der vergangenen Jahre sind überstanden, die Anlage ist in sehr gutem Zustand.

29.07.09

Koblenz-Ehrenbreitstein ist unser nächstes Ziel. Der Liegeplatz bekommt zwar etwas Schwell ab, aber der Bummel durch die Koblenzer Altstadt macht Spaß, da es hier noch einen gewachsenen Handel und nicht nur Handels-Ketten gibt. Wir treffen die Clubfreunde A..

30.07.09

Die Fun-Boat-Marina in St. Goar gehört auch zu unseren gerne genutzten Häfen, das Anlegemanöver wäre durch eine überraschende Windböe fast daneben gegangen. Der Hafenmeister hat schon wieder gewechselt, ist aber sehr freundlich.

31.07.09

Wir wollen noch nicht zurück und legen noch eine Pause in Bingen ein. Der Weg in den Ort ist trotz des neuen Uferwegs bei der Hitze ganz schön lang.

01.08.09

Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Mariannenaue kehren wir auf unseren Platz beim WYC zurück. Wir bleiben den nächsten Tag noch an Bord und stellen uns langsam wieder auf ein „normales“ Landleben ein.

 

Törndaten: 1050,7 sm = 1946 km,
115,7 Motorstunden,
54 Tage, 31 Fahrtage,
21 Schleusen