Reise 2012

niederlandefrankreichbelgien3

 

Reisebericht 2012

Reiseziel : Paris

Sonntag, 10.06.2012 , 05:50 - 15:50
Durch einige Veranstaltungen aufgehalten, hat sich unser Abfahrtstermin verzögert. Da wir für unser Ziel in Paris einen Platz reserviert hatten, sind wir etwas unter Zeitdruck. Wir fahren bei gutem Wetter, nur unterbrochen durch einen Tankstopp in Köln, nach Wesel.

Montag, 11.06. 2012 , 08:00 - 14:30
Mit einem Tankstopp in Bijland geht es bei wechselndem Wetter weiter nach Willemstad.

Dienstag, 12.06.2012 , 08:10 - 12:20
Wir passieren die Schleusen Volkerak und Krammer und erreichen bei wechselndem Wetter die Roompot-Marina (Oosterschelde).

Mittwoch, 13.06.12 , 08:00 - 15:20
Wir gehen durch die Schleuse auf die Nordsee. Dort empfängt uns eine ordentliche Welle, die aber, nachdem wir freies Fahrwasser erreicht haben, zum Glück schräg von achtern kommt. Die Tide schiebt kräftig mit, so dass wir unsere Planung ändern und weiter bis Boulogne sur Mer fahren. Das passt auch besser zur Wettervorhersage, die für den englischen Kanal nicht so positiv klingt.
Die Stadt ist keine besondere Schönheit.

Donnerstag, 14.06.12 , 08:00 - 14:00
Bei wechselndem Wetter und einiger Welle erreichen wir Le Havre. Die Tankstelle lässt uns an unserer Kreditwürdigkeit zweifeln, sie verweigert die Visa-Karte. Die Master-Card nimmt sie dann aber bereitwillig. Wir werden das erste Mal mit der französischen Eigenart konfrontiert, dass man nicht vor 19:30 Uhr zu Abend isst. Le Havre gefällt uns nicht sonderlich.

Freitag, 15.06.12 , 06:50 - 13:10
Das frühe Aufstehen fällt nach dem späten Abend schwer und dann empfängt uns auch noch eine raue Welle. Wir müssen aber erst die Untiefen runden, bevor wir in die Seine fahren können. Dort beruhigt es sich schnell und wir fahren mit der Tide nach Rouen, wo wir nicht in die Marina gehen sondern die kurze Stadtpier nutzen können. Da wir jetzt absehen können, unseren Reservierungstermin zu halten, beschließen wir einen Ruhetag, den wir auch dringend brauchen. Rouen ist eine sehr schöne Stadt.

Sonntag, 17.06.12 , 09:00 - 17:10
Der Hafenmeister hatte uns vorgewarnt, das Tankschiff am Ortsende ist geschlossen (niemand scheint zu wissen, warum). Da wir bis Rouen mit der Tide gefahren sind, haben wir aber noch genügend Diesel im Tank. So fahren wir bei gutem Wetter bis Gloton, gegenüber von Bonnières sur Seine. Ein Bordabend ist angesagt, denn hier gibt es außer einem eigentlich viel zu schwachen Steg buchstäblich nichts. Gleich in der ersten Schleuse haben wir dazugelernt. Da es keine vernünftigen Festmachemöglichkeiten gibt, lässt die Berufsschifffahrt die Schrauben laufen - wir nach 2 Minuten auch! Selbst wenn man eine Festmachemöglichkeit gefunden hat, fehlt oben plötzlich jeder Halt.

Montag, 18.06.12 , 09:05 - 13:45
Bei wechselndem aber trockenem Wetter geht es weiter nach Port St. Louis. Hier gibt es die im Handbuch verzeichnete Tankstelle - es wurde langsam Zeit. Sonst gibt es in dem großen Sporthafen aber nichts, sieht alles nach Zerfall aus.

Dienstag, 19.06.12 , 08:20 - 17:30
Weiter geht es Richtung Paris. Die Seine macht eine Schleife nach der anderen, so dass man alle Vororte ausreichend bewundern kann. Auch La Defense macht einen gewaltigen Eindruck nach so langem Entzug von Hochhäusern. Wir suchen einen Liegeplatz, aber das Angebot ist trotz telefonischer vorheriger Zusage nicht akzeptabel. Wir rufen in Port Arsenal an und fragen, ob wir schon früher kommen können und freuen uns sehr über die Zusage. Nach Bewältigung einer letzten abenteuerlichen Schleuse sind wir am Ziel. Der Hafen liegt mitten in der Stadt und ist gut gepflegt.

Wir erkunden Paris vor allem mit den oben offenen Touristenbussen (das Wetter spielt mit). Die Stadt ist beeindruckend aber leben wollten wir hier nicht. Wir überstehen eine Auseinandersetzung mit einer Gruppe Spanier und nur ein Franzose verhindert ein Ausräumen unseres schon offenen Rucksacks.
Erholungsurlaub kann man hier nicht machen und abends brennen unsere Füße - trotzdem ist Paris eine Reise wert. Neben erstaunlichem Prunk sieht man aber auch deutlichen Zerfall.

Montag, 25.06.12 , 08:05 - 18:25
Ohne großes Bedauern nehmen wir Abschied von Paris und gehen auf Heimatkurs. Unser erstes Ziel ist Port L’Ilon, wo es eine Tankstelle gibt. Als wir endlich (nur 1 Kilometer vor dem Hafen) jemanden telefonisch erreichen, erhalten wir die Mitteilung, dass die Tankstelle defekt ist. Ohne tanken schaffen wir es aber nur unter Risiko bis Le Havre. Wir drehen um und fahren nach Port St. Louis, wo wir auf der Hinfahrt tanken konnten. Jetzt aber - der Tank ist leer und der Termin für Nachschub ungewiss! Es kommt etwas Frust auf, aber der Hafenmeister hat ein Einsehen und holt am nächsten Morgen mit Kanistern Diesel, wir können doch weiter.

Dienstag, 26.06.12 , 12:30 - 15:30
Wir steuern unser Ziel von gestern an, Port L’Ilon. Der Hafen liegt idyllisch und ist (bis auf die defekte
Tankstelle) auch sehr gepflegt. Einen Ort gibt es aber auch hier nicht.

Mittwoch, 27.06.12 , 06:45 - 15:55
Bei gutem aber schwülem Wetter geht es nach Rouen. Das Tankschiff ist noch immer geschlossen, aber das brauchen wir jetzt auch nicht mehr. Wir finden am Stadtsteiger wieder einen Platz und nehmen uns diesmal noch mehr Zeit für diese Stadt.

Samstag, 30.06.12 , 07:55 - 15:20
Bei wechselndem Wetter geht es nach Le Havre. Ausgerechnet beim Runden der Untiefen zwischen Seine und Hafen erwischt uns Starkregen mit starken Böen. Diesmal akzeptiert die Tankstelle die Visakarte, dafür sind von 4 Zapfstellen 2 defekt und wir erhalten auch nur mit mehreren Anläufen einen vollen Tank. Wir bleiben einen Tag hier, obwohl der Ort bis auf die imponierend großen Seeschiffe wenig bietet. Mit dem Bus fahren wir über die berühmte Brücke Pont de Normandie nach Honfleur, einem sehr schöner Touristenort. Als Hafen haben wir ihn gemieden, da nur über Schleuse und zu öffnende Brücken zu erreichen. Die wenigen Liegeplätze liegen mitten im Trubel, sind aber bestens im Päckchen belegt. Am Montag machen wir einfach nur einen Bummel zum Strand, der gerade für den Ansturm vorbereitet wird, die französischen Ferien nahen.

Dienstag, 03.07.12 , 07:40 - 11:30
Weiter geht es nach Dieppe, das wir um 10:40 Uhr erreichen. Die umgebaute Tankstelle, wir kennen sie von einer früheren Fahrt, erweist sich als abenteuerlich, da der Steg wackelig ist und in Frankreich nur die Gäste im Hafen langsam fahren. Hier geht zur Abwechslung keine Kreditkarte, erst der letzte verzweifelte Versuch mit einer EC-Karte führt zum Erfolg. Am Steg nimmt der Skipper bei der Leinenarbeit unfreiwillig ein Bad im Hafen. Die Brille verziert nun den Hafengrund. Am Mittwoch wundern wir uns bei einem Spaziergang über die leeren Straßen (trotz Feiertag). Dann sehen wir Menschenansammlungen und viele sehr schnelle Radfahrer - die Tour de France hat Dieppe passiert.
Am nächsten Tag wird auch ein Segelwettbewerb erwartet, ein Teil der Stege gesperrt.

Donnerstag, 05.07.12 , 07:35 - 11:25
Weiter geht es nach Boulogne sur Mer, leider gegen die Tide und somit deutlich langsamer.

Freitag, 06.07.12 , 07:25 - 13:00
Der Wetterbericht verspricht für die nächsten Tage kein Sommerwetter. Wir ändern unseren Plan, Brügge und Gent mit dem Schiff zu besuchen. Statt dessen fahren wir nach Blankenberge (gegen die Tide aber mit Welle von achtern) und melden uns gleich für mehrere Tage an. Wir besuchen von dort Brügge und Gent mit dem Zug (sehr preiswert und bequem) und fahren mit der Straßenbahn (die die gesamte belgische Küste entlang fährt) nach Oostende. Bis auf ein paar Schauer zeigt sich das Wetter gnädig, der Wind allerdings ist heftig. Vor allem Brügge hat uns sehr gut gefallen, aber auch Gent ist eine bemerkenswerte Stadt.

Dienstag, 10.07.12 , 07:30 - 10:20
Wir nutzen eine Lücke in den vielen durchziehenden Fronten und fahren durch die Roompot-Schleuse in die Oosterschelde nach Colijnsplaat. Die von achtern kommende Welle auf See überforderte die Selbststeueranlage, selber steuern war angesagt. Wir freuen uns auf die Aussicht, wieder ohne zu hohe Wellen fahren zu können. Hier stört der Wind nur noch beim An- und Ablegen.

Donnerstag, 12.07.12 , 09:30 - 10:45
Wir bleiben in der Oosterschelde und fahren nach Yerseke, einer Fischerhochburg mit Muschelzucht.
Das Angebot in den Lokalen ist entsprechend. Wer gerne wirklich frischen Fisch isst, ist in beiden Orten gut aufgehoben. Gute Lokale in den Niederlanden gibt es inzwischen, allerdings sind sie auch ziemlich teuer. Freitag (der 13.) ist feucht und windig, wir bleiben noch einen Tag im Salzwasser. Trotz Schleusen gibt es in der Oosterschelde noch 2 - 3m Tidenhub.

Samstag, 14.07.12 , 07:55 - 11:40
Dieser Tag hat Anleihe bei der Sintflut genommen, teilweise schüttet es wie aus Eimern. Wir passieren 2 Schleusen und machen in Willemstad fest. Hoffentlich ist beim Tanken nicht zu viel Wasser in den Tank gekommen. Der Platz zwischen Dalben macht durch den starken Wind einige Schwierigkeiten.

Sonntag, 15.07.12 , 08:00 - 10:50
Frühes Aufstehen kann sich lohnen, es herrscht noch Sonntagsruhe und so fahren wir lange ziemlich alleine die Strecke nach Tiel an der Waal. Die Steganlage dort ist überholt und in gutem Zustand. Die Stadt ist zwar keine Schönheit, aber in der Fußgängerzone findet man alles, was man braucht und in der Restaurantstraße eine reiche Auswahl auch guter Lokale. Am Montag fängt es wieder an zu regnen.

Dienstag, 17.07.12 - 08:35 - 13:30
Wir starten bei Regen, doch das Wetter bessert sich langsam. Mit einer Tankpause in Bijland erreichen wir Deutschland und übernachten in Wesel. Beide Clubrestaurants haben geschlossen, der nahe Chinese ist nur eine Notlösung.

Mittwoch, 18.07.12 - 09:00 - 13:05
Nächstes Ziel ist Düsseldorf, das wir bei gutem Wetter erreichen. In Düsseldorf werden wir gründlich von der WSP kontrolliert und mit einer Plakette entschädigt. Frau Gast empfängt uns wie immer sehr freundlich, wir sind hier fast zu Hause. Wir sind wieder zur Zeit des großen Volksfests gekommen, am Freitagabend gibt es wieder ein tolles Feuerwerk. Das Programm des Kom(m)ödchens war etwas seicht, trotzdem verbringen wir eine gute Zeit in der Stadt.

Sonntag, 22.07.12 - 09:00 - 11:55
Bei gutem Wetter fahren wir nach Porz-Zündorf und erhalten den einzigen für unser Boot geeigneten Gastplatz. Der Spazierweg nach Zündorf wird auch von vielen Anwohnern genutzt, die Ausflugslokale sind brechend voll, der Nachholbedarf bei endlich gutem Wetter offensichtlich groß.

Montag, 23.07.12 - 09:07 - 14:10
Nächstes Ziel ist die Rhein-Marina in Koblenz. Hier liegt man zwar nicht sonderlich ruhig, aber sehr nahe zur Fähre und damit zur Stadt. Wir benutzen die zur BUGA gebaute Seilbahn zur Festung Ehrenbreitstein. Auch hier wurde zur BUGA viel getan, genauso wie die Flussseite der Stadt verschönert wurde. Der Bummel durch die Altstadt bleibt mal wieder nicht ohne Folgen für die Reisekasse.

Mittwoch, 25.07.12 - 10:10 - 11:30
Nächstes Ziel ist St. Goar, wir liegen wieder in der Fun-Boat-Marina. Hier bekommen wir auch Diesel, in Neuwied war trotz vorheriger Nachfrage der Dieselvorrat verbraucht. Es ist schwer für das Wetter, es den Menschen recht zu machen, jetzt stöhnen alle über die Hitze. Wir liegen neben einer Atlantic, die mit unserem Boot in Workum getauft wurde. Auch Clubkameraden machen später hier fest. Wir freuen uns über den guten Stromanschluss, die Klimaanlage läuft. Es ist das zweite Mal, dass der Sommer für wenige Tage genau dann stattfindet, wenn wir hier sind.

Freitag, 27.07.12 - 10:05 - 13:30
Bei gutem Wetter starten wir die letzte Etappe und wollen noch einen Stopp in der Mariannenaue einlegen. Nach guter Fahrt durch das „Gebirge“ fällt kurz vor der Fähre Mittelheim die STB-Maschine aus. Wir fahren zu einem jetzt unfreiwilligen Stopp in die Mariannenaue, um einen Versuch zu machen, den Fehler zu finden - vergeblich. Mit nur einer Maschine steuern wir den Heimathafen an und freuen uns über einen insgesamt guten Verlauf unseres Törns.

 

Törndaten: 1548 SM = 2867 km, 134 Motorstunden, 26 Fahrtage, 47 Törntage, 19 Schleusen