Reise 2004

 

 

Reisebericht 2004


Niederlande, Belgien, Frankreich, Guernsey, Jersey

 

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Donnerstag, 20.05.04 (Christi Himmelfahrt / Vatertag)
Nachdem wir uns letztes Jahr einen Urlaub am Nordpol ausgemalt haben, fahren wir dieses Jahr wenigstens in den Norden. Wir starten früh (07:25 Uhr), da wir viel Verkehr erwarten. Das Wetter ist wie für den Vatertag gemalt, aber die ersten 2 Stunden haben wir noch Ruhe. Danach treibt es alle Väter (viele sicher auch
Möchte-gern-Väter) auf das Wasser. Das gibt zusammen mit dem starken Berufsverkehr keine reine Urlaubsfahrt. Durchgeschüttelt von den vielen Rheinwellen beenden wir die erste Etappe in Düsseldorf, gegen Abend gibt es dann Regen und es kühlt merklich ab.

Freitag, 21.05.04
Es regnet. Ein Anruf bei der Tankstelle ergibt - entweder gleich kommen, oder lange warten. Wir entscheiden uns für einen Blitzstart, obwohl wir das gar nicht mögen. Auch Regen beim Tanken macht nicht wirklich glücklich. Unser nächstes Ziel ist Tiel an der Waal. Die Waal erweist sich wieder einmal als noch schlimmer als der Rhein. Da der Fluss hier schmaler ist, laufen die Wellen mehrfach hin und zurück. Im Hafen denken wir nicht an die meist ungenügende Stromversorgung in den Niederlanden und werfen mit dem Anwerfen der Kaffeemaschine auch die Sicherung heraus. Leider kann hier nur der Hafenmeister weiterhelfen. Obwohl man die Waal sieht, liegt man in diesem Hafen ruhig und der Ort bietet auch gute Einkaufsmöglichkeiten.

Samstag, 22.05.04
Wir wollen nur ein kurzes Stück fahren und gönnen uns etwas mehr Schlaf. Trotzdem sind wir nach trockener Fahrt schon gegen 11:00 Uhr im Oude Veerhafen gegenüber von Gorinchem.
Hier liegt man deutlich ruhiger als in Gorinchem. Mit der Personenfähre besuchen wir die Stadt aber trotzdem und geraten mitten in ein Volksfest mit großem Flohmarkt.

Sonntag, 23.05.04
Uns zieht es ans Meer und so starten wir wieder etwas früher. Wir kommen einigermaßen gut durch die Volkerak- und die Krammer-Schleuse. Der Gegenverkehr ist allerdings heftig, das verlängerte Wochenende geht zu Ende. Der Wind nimmt beständig zu, in der Oosterschelde zeigen sich erste weiße Wellenkämme. In der Roompot-Marina (der Name geht angeblich auf Römischer Hafen zurück) finden wir ein gutes Plätzchen und sind in kurzem Abstand zur Nordseeschleuse. Wir säubern das erste Mal wieder das Schiff von leicht salzhaltigem Wasser. So richtig erholsam war es bis hierher nicht, vielleicht stürmt es ja morgen?!

Montag, 24.05.04
Es stürmt nicht, dafür ist es etwas dunstig - zu wenig um einen Ruhetag einzulegen. Wir legen ab und fahren zur Schleuse, die bereits mit einigen Schiffen gefüllt auf uns wartet und sofort nach unserer Einfahrt mit der Schleusung beginnt. Draußen erwartet uns ein mäßig bewegtes Meer, wir setzen Kurs auf Nieuwpoort
(Belgien). Die größte Aufregung in diesen Gewässern sind die großen Schiffe, die so schnell fahren, dass sie da sind, kaum hat man sie entdeckt. Wir erreichen sicher den Hafen und tanken erst einmal. Hier gibt es roten Diesel für den halben Preis, den wir in Deutschland bezahlen müssten. Die Quittung heben wir sorgfältig auf, der Zoll soll keine Freude an uns haben. Der Ort ist nett, das Abendessen ein Gedicht. Der Fußmarsch zurück an Bord ist mühsam.

Dienstag, 25.05.04
Der Wetterbericht verspricht noch einen guten Tag, wir starten wieder einmal früh. Wir fahren das schmale Küstengewässer an Dünkirchen vorbei und beobachten mit Misstrauen die vielen Fährschiffe. Der Seegang hält sich in Grenzen und nach der Umrundung von Cap Gris-Nez wird die See immer glatter. Auch der Schiffsverkehr beschränkt sich auf wenige Fischerboote, wir lehnen uns entspannt zurück. Störend ist nur, dass die Backbordmaschine nicht mehr auf volle Leistung kommt. Wir fahren nach Boulogne-sur-Mer, als wir aber die großen Kohlenberge nahe der Einfahrt sehen, drehen wir ab und setzen neues Ziel auf Dieppe. Dort treffen wir nach fast 8 Stunden Fahrt ein und erhalten einen Platz in der Marina. Unser Entschluss steht fest, morgen gibt es einen Ruhetag, der Wetterbericht ist für die nächsten Tage auch nicht verheißungsvoll. Dieppe erweist sich als Fischerort mit offensichtlich großem Hinterland für die Geschäfte, die Einkaufsstraße ist lang und gut sortiert. Am nächsten Tag tanken wir und verlegen auf Wunsch der Marina auf einen anderen Platz (Regattaboote sind angesagt). Nachdem wir zum Bleiben gezwungen sind, bestellen wir für den nächsten Tag einen Taucher, der auch prompt eine große Plastikverpackung aus dem Propeller holt. Er verlangt 40,- €, deutlich weniger als im Mittelmeer.

Samstag, 29.05.04
Heute wollen wir den Sprung nach Cherbourg angehen. Der Wetterbericht verheißt wenig Welle und Wind aber gelegentlich Regen. Er behält Recht und so bewältigen wir die ca. 110 SM problemlos. Dazu trägt auch die Aufmerksamkeit der Skipperin bei, die gerade noch rechtzeitig ein armdickes Tau entdeckt, das unsere beiden Maschinen mit Sicherheit stillgelegt hätte. Kurz vor Cherbourg werden wir über Funk aufgefordert, uns zu identifizieren. Das hatten wir noch nie, zum Glück kam die Anforderung in gutem Englisch. Ob das schon mit den Sicherheitsmaßnahmen für den kommenden D-Day zusammenhängt? Im Hafen herrscht schon Hochbetrieb, ein Yachtclub aus Southampton ist mit einer großen Zahl Boote eingefallen. Wir tanken zunächst an einer total versauten Tankstelle und warten dann am Warteponton (mitten im Hafen und ohne Landverbindung) bis wir am späten Nachmittag per Schlauchboot einen Platz zugewiesen bekommen. Wie es sich für solche Manöver gehört, regnet es inzwischen heftig. Später bekommen wir noch einen Segler seitlich drangelegt, die englischen Bootskollegen erweisen sich als sehr höflich und rücksichtsvoll. Die Restaurants, die wir am Abend noch finden, sind zwar zahlreich und spiegeln die Vielfalt der Nationen wider, uns sprechen sie aber nicht sonderlich an. Wir finden dann aber doch eins mit ordentlichem Service, das Essen vom Grill ist aber außen schwarz (kennen wir vom Süden). In der Nacht fällt der Strom aus, irgendein Verbraucher hat die 6 Amp. !! Sicherung geschafft. Am Sonntag bleiben wir noch in Cherbourg und lernen bei gutem Wetter etwas die Stadt kennen. Dabei finden wir dann auch den Bereich, in dem sich die guten Restaurants befinden, was uns dann am Abend zustatten kommt.

Montag, 31.05.04
Bei nicht allzu gutem Wetter und noch schlechterer Vorhersage brechen wir früh auf, obwohl wir wissen, dass wir dann in St. Peter Port auf das Hochwasser warten müssen. Dies hat aber neben noch erträglichem Wetter zusätzlich den Vorteil, dass wir um das Cap de la Hague von der Strömung herumgezogen werden. Das Boot läuft fast 3 Knoten schneller als sonst, die Strömung ist wirklich beachtlich. Bei unserer Ankunft auf Guernsey erweist sich der frühe Start als richtig, der Wind legt deutlich zu und es regnet zeitweilig kräftig. Am Wartesteg herrscht schon Gedränge, anscheinend sind wir wieder in die Segelregatta hineingeraten, die uns schon in Cherbourg aufgefallen ist. Zum Glück haben unsere Clubkameraden H.+D. dem Hafenmeister gesagt, dass wir an ihnen ins Päckchen gehen können, so werden wir als Erste dorthin gelotst und herzlich empfangen. Der Zoll erweist sich als weniger schlimm als befürchtet, wir haben schon am Wartesteg ein Formular bekommen, das wir nur ausfüllen und in einen speziellen Briefkasten werfen müssen. Bei einem Gläschen feiern wir die gelungene „kleine Clubfahrt". Die nächsten Tage erleben wir Guernsey bei gemischtem Wetter und interessanten Ausflügen, teils mit dem Bus. Einige Male ist das Nebelhorn zu hören, wir dachten nicht, dass so etwas in Zeiten der Satellitennavigation noch existiert. Der Tidenhub fasziniert uns, die Landschaft ändert ihr Bild dabei völlig. In den zahlreichen Museen kann man lernen, wie die Besatzung durch Deutsche im zweiten Weltkrieg abgelaufen ist. Ein aktuelles Thema, die Feiern zum 60. D-Day stehen nun kurz bevor (06.06.2004) und wir mit der deutschen Flagge mittendrin. Wir verbringen schöne Tage auf dieser Insel, die Vorbehalte gegen die englische Küche werden auch relativiert (vielleicht liegt es nur an der Nähe zu Frankreich?). Am Wochenende wird es richtig sommerlich warm, der gemeinsame Ausflug zu einer Klippenwanderung kostet einigen Schweiß.

Montag, 07.06.04
Bei gutem Wetter verlassen wir Guernsey, kurz nachdem der Wasserstand hoch genug ist, um uns die Ausfahrt aus St. Peter Port zu ermöglichen. Auf halber Strecke werden wir von unseren Clubkollegen überholt, die dasselbe Ziel ansteuern: St. Helier auf Jersey. Nach ca. 2 Stunden ist die Strecke bewältigt. Die Seekarte birgt eine Unzahl von Untiefen rund um Jersey, die Navigation erfordert einige Sorgfalt. Bevor wir anlegen, tanken wir noch und freuen uns über den relativ niedrigen Dieselpreis auf den Kanalinseln (ca. 55 Cent/l). Wir erhalten einen guten Platz, in diesem Hafen ist das Päckchen liegen noch nicht erforderlich. Boot waschen ist mal wieder angesagt, der Skipper holt sich dabei einen spürbaren Sonnenbrand. Den Dienstag verbringen wir mit einer ersten Erkundung der Insel. Am Mittwoch fahren wir gemeinsam mit der Schnellfähre (ca. 33kn) nach St. Malo und machen einen Busausflug nach Dinan. Dieser Ort ist sehr malerisch und lebt offensichtlich nicht schlecht von den vielen Touristen, die hierher gekarrt werden. Auch die Altstadt von St. Malo (nach der Zerstörung durch Amerikaner im 2.Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut) kann sich sehen lassen. Bei der Rückfahrt erwartet uns eine unangenehme Überraschung, der Computer der Fährlinie hat nur eine Rückfahrt für uns gespeichert, es gelingt uns nur mühsam, eine zweite Bordkarte zu erhalten. Nach diesem Abenteuer beenden wir den Abend mit einer großen Portion Fish and Chips, die wir gemeinsam an Bord kräftig mit Schnaps herunterspülen. Der vom Vater unseres Schwiegersohns selbst gebrannte Obstler erweist sich dabei als gut bekömmlich, der nächste Morgen bringt keine „Nachwehen". Am letzten Tag machen wir mit dem Bus eine Rundfahrt über die Insel und besuchen dabei auch den Zoo, der über eine erstaunlich große Fläche verfügt und den zahlreichen Tieren ideale Freiflächen anbietet. Den Skipper plagt eine angehende Erkältung, verstärkt durch Heuschnupfen, der auf dieser blühenden Insel reichlich “Nahrung” findet.

Samstag, 12.06.04
Die Tide verhindert, dass wir wie sonst früh aufbrechen, der Hafen öffnet erst um 13:25 Uhr. So kaufen wir noch etwas ein und geben unsere restlichen Jersey-Pfund aus (auch hier zeigt die Insel ihre Selbständigkeit, es gibt keine Englischen-Pfund). Pünktlich zur Öffnung verlassen wir St. Helier, um Platz zu machen für eine Armada von Regattabooten, die uns unter Spi entgegenkommt. Ein schöner Anblick, allerdings werden wir zu einem Umweg gezwungen. Wie erwartet ist das Meer nicht besonders ruhig, aber nachdem wir die Südwestspitze der Insel gerundet haben, kommt die Welle nicht mehr von vorne sondern von der Seite. Erst am Cap de la Hague erwartet uns eine böse Überraschung. Obwohl Strömungs- und Windrichtung fast identisch sind, steht hier eine erhebliche Kreuzwelle. Schon von weitem sehen wir eine fast durchgehend weiße See und dann steht uns eine halbe Stunde Kampf bevor. Kaum haben wir das Cap gerundet, geht es bei ruhiger See weiter nach Cherbourg, wo uns unsere Clubfreunde, die schon einen Tag früher gefahren sind, beim Anlegen helfen. Der Skipper ist ziemlich am Ende seiner Kräfte, die Erkältung schlägt jetzt richtig zu. So wird auch der Sonntag für ihn ein reiner Bordtag, trotz schönstem Wetter. Unsere Clubfreunde brechen am Montag nach Le Havre auf, der Skipper braucht noch einen Tag zur Genesung.

Dienstag, 15.06.04
Kurz vor Sonnenaufgang (06:00 Uhr) machen wir uns wieder auf den Weg. Das hat den Nachteil, dass wir lange genau gegen die Sonne fahren, was den Augen missfällt. Der Vorteil ist, dass wir mit der Tidenströmung fahren. So erreichen wir knapp 7 Stunden später Dieppe, den Hafen, der uns schon auf der Hinfahrt gut gefallen hat. Hier wollen wir wieder ein paar Tage bleiben, vielleicht lässt ja dann der Husten und Schnupfen etwas nach. Das Wetter zeigt am Donnerstag ein wenig seine Krallen, bei einem Spaziergang sehen wir viele weiße Schaumkronen auf dem Meer. Drinnen aber ist es gemütlich, der Schwell kommt nicht in den Hafen. Wir versorgen uns teils an Bord, die Läden bieten eine sehr leckere Auswahl, das ist deutlich billiger und noch deutlicher besser als im Restaurant. Der Skipper bekommt seine Erkältung nicht los.

Samstag, 19.06.04
Die Wellenvorhersage hat geringere Welle für diesen Tag versprochen, also legen wir um 07:30 Uhr ab. In der Hafeneinfahrt kommen schon erhebliche Zweifel und nach kurzer Fahrt draußen, entscheiden wir uns, den Tatsachen und nicht den Vorhersagen zu trauen. Wir drehen ab und fahren brav zurück in den Hafen. Der Wetterbericht verspricht für Montag bessere Verhältnisse, aber als wir am Sonntag bei einem Spaziergang das Meer sehen, ärgern wir uns, dass wir nicht gefahren sind.

Montag, 21.06.04
Wir verlassen Dieppe und entschließen uns, trotz mehr Welle als am Vortag (wir verfluchen die Wettergötter), bis Nieuwpoort zu fahren. Knapp 9 Stunden schwankender Boden sind allerdings nur ein eingeschränktes Vergnügen. Vor Calais macht sich eine Schnellfähre das Vergnügen und weicht erst aus, als wir gerade überlegen, wie man das letzte Gebet spricht. So ein Ungeheuer von hinten ist ziemlich nervig. Nachdem wir getankt haben, suchen wir uns einen Liegeplatz, wir haben keine Lust mehr noch einmal rauszufahren, obwohl unsere Clubfreunde nur wenige Kilometer weiter in Oostende liegen. Wir geben uns sogar mit einem
Toast-Hawaii im Hafenbistro zufrieden.

Dienstag, 22.06.04
Für die nächsten Tage sind starke Stürme angesagt, die wir lieber im sicheren Hafen erleben wollen. Wir machen uns deshalb wieder auf und fahren nach Vlissingen. In der Schleuse fordert uns ein freundlicher Zöllner auf, hinter der Schleuse wieder für eine Kontrolle anzulegen. An Bord bleiben die Herren sehr freundlich und begnügen sich mit ein paar Fragen, der Tankquittung für den (roten) Diesel aus Belgien und den Bootspapieren. Schon wenige Stunden nachdem wir ein Plätzchen im Hafen gefunden haben, fängt der angekündigte Wind an und wächst während der Nacht zu einem ordentlichen Sturm. Navtex (NL) und Deutscher Wetterdienst warnen vor Wind in Böen bis 10 und Wellen bis 5m - schön, wenn man im Hafen liegt. So ganz ohne Probleme bleibt es aber auch hier nicht, etliche Boote müssen von den Eignern oder dem Hafenmeister neu befestigt werden. Am Donnerstag, der Wind hat schon etwas nachgelassen, wagen wir uns auf den Damm. Das Gehen dort ist mehr als mühsam. An Weiterfahrt ist aber auch binnen noch nicht zu denken, schon das Ablegemanöver würde sicher viel Beachtung finden.

Freitag, 25.06.04
Heute lässt der Wind das Boot fahren wieder gefahrlos zu. Hinter einem Frachtschiff, das für offene Brücken sorgt, fahren wir das kurze Stück bis Middelburg. Es herrscht nicht allzu viel Betrieb, wir bekommen einen angenehmen Platz. Wir besorgen uns einen Satz neuer Fender, die vor Abfahrt neu erstandenen erweisen sich als Fehlkauf, zwei sind bereits defekt. Wegen einer abgerissenen Brücke ist der Rückweg vom Händler mit schweren Fendern bepackt mühsam. Auch der Supermarkt ist am anderen Ende der Stadt, so dass wir abends zwar gut versorgt aber körperlich geschafft sind. Den nächsten Tag nutzen wir, um Middelburg kennen zu lernen.

Sonntag, 27.06.04
Bei Nieselregen machen wir uns an das kurze Stück bis Veere. Wir werfen einen Blick in den Stadthafen und erhalten, ganz entgegen unserer Erwartung, einen Liegeplatz. Das war ungewöhnliches Glück, dieser Hafen ist sehr klein und immer überfüllt. Obwohl sich im Laufe des Abends einige Päckchen bilden, bleiben wir unbehelligt und genießen einen schönen Nachmittag und Abend bei inzwischen gutem Wetter.

Montag, 28.06.04
Weiter geht es Richtung Heimat. Wir verlassen Veere und das Veersemeer und fahren über die Westerschelde in den Schelde-Rhein-Kanal nach Tholen. Die Schleuse in den Kanal ist sehr klein. Der Schleusenmeister zwingt uns unter unserem Protest, so dicht an den vor uns liegenden Segler zu fahren, dass der kleinste Windstoß Bruch bedeutet hätte. Zum Glück geht alles gut, aber in Deutschland hätten wir eine Beschwerde erwogen. In Tholen verbringen wir einen schönen Abend in beschaulicher Atmosphäre. Dies wird sich vielleicht ändern, am Hafen werden neue Häuser mit Liegeplatz gebaut.

Dienstag, 29.06.04
Über den Schelde-Rhein-Kanal und das Volkerak fahren wir in das Hollandsche Diep nach Willemstad. Die Volkerakschleuse macht den Ärger vom Vortag gut, sie wartet auf uns und macht die Schleuse direkt nach unserer Einfahrt zu. So kommen wir früh in den Hafen, trotzdem sind unsere Clubfreunde schon vorher eingelaufen, sie sind auch im Urlaub Frühaufsteher. Wir genießen den Nachmittag und Abend in diesem malerischen kleinen Ort und verabschieden uns spät, voraussichtlich zum letzten Mal auf diesem Törn. Wir bleiben auch am Mittwoch in Willemstad, unsere Clubfreunde machen sich auf, sie wollen vor uns zurück in Wiesbaden sein.

Donnerstag, 01.07.04
Wir brechen ohne festes Ziel Richtung Deutschland auf. Unseren Plan, über die Maas zu fahren, geben wir auf, das Wetter ist so schlecht, dass wir daran kein Vergnügen haben würden. Auf der Waal schüttet es aus allen Rohren, wir können nur mit Mühe das Fahrwasser ausmachen. So bleiben wir auch dem ersten Tankschiff fern und versuchen es in einer Regenlücke am Tankschiff in Nijmegen. Dort will man aber an Sportboote nicht verkaufen und so fahren wir bis Millingen (Grenze). Dort betankt man uns gern, für uns wurde es auch Zeit, die Tanknadeln waren schon im roten Bereich. Nachdem wir nun schon so weit gefahren sind, wählen wir als Ziel die Reeser Schanz. Dort angekommen, liegt ein Baggerschiff so vor der Einfahrt, dass wir uns nicht trauen, daran vorbeizufahren (hat ja auch sicher einen Grund, dass es da liegt). Also heißt es noch weiterfahren und so finden wir dann in Wesel einen Platz. Das war entschieden weiter als wir wollten. Zu unserer Überraschung stellen wir anhand einer SMS fest, dass wir unsere Clubfreunde überholt haben, sie liegen noch im Bijland. Unsere undichten Wellen hatten viel Zeit, Wasser ins Boot zu schaufeln, das Entfernen kostet einigen Schweiß. Da das Wetter unbeständig bleiben soll, wollen wir nicht in Wesel bleiben sondern lieber die Vorzüge einer Großstadt genießen.

Freitag, 02.07.04
Wir fahren das vergleichsweise kurze Stück nach Düsseldorf, wo wir unsere Clubfreunde wieder treffen. In der Marina Gast werden wir wie immer freundlich empfangen und am Samstagmorgen mit Zeitung und Brötchen verwöhnt. Die Düsseldorfer Altstadt scheint uns weniger stark besucht als gewohnt. Am späten Samstagabend macht sich allerdings eine neue Disco am Hafen unangenehm bemerkbar, zum Glück können wir am Sonntag ja ausschlafen.
Auch am Sonntag ist hier am Hafen einiges los, der Name Fischmarkt trifft es allerdings nicht ganz, es gibt Buden für die unterschiedlichsten Geschmäcker und Blumenfreunde.

Montag, 05.07.04
Unsere Clubfreunde sind vor uns losgefahren, sie wollen noch nach Hause. Wir haben es weniger eilig und fahren nur bis Oberwinter. Die Situation in diesem großzügig angelegten Hafen ist immer noch sehr verworren, dementsprechend gibt es Platz im Überfluss. Die Boots-Tankstelle ist geschlossen, wir haben sie zum Glück nicht eingeplant. Den Abend verbringen wir mit einem dortigen Bootslieger-Ehepaar in einem netten Lokal, das Pfannkuchenschiff hat jetzt Montag und Dienstag geschlossen.

Dienstag, 06.07.04
Wir werden von einem Sommertag überrascht. Unser Ziel ist Bingen, unterwegs füllen wir noch den Dieseltank beim Club in Neuwied. Es herrscht viel Verkehr auf dem Rhein, bei dem Wetter sind auch alle Personenschiffe unterwegs. Die zunehmend undichte BB-Welle macht wenig Freude, es wird Zeit, dass wir nach Hause kommen. Am Mittwochvormittag genießen wir das immer noch sommerliche Wetter zu einem Fußmarsch in den Ort, wo wir das erste Eis dieses Törns genießen. Der Nachmittag holt uns dann in die Realität zurück, es regnet.

Donnerstag, 08.07.04
Bei gemischtem Wetter fahren wir noch die wenigen Kilometer nach Wiesbaden, ein schöner Törn ist leider beendet.

 

Törndaten:
1.295,5 sm = 2.400 km, davon 658 sm buten und 638 sm binnen
Reisedauer 50 Tage, 24 Fahrtage, 108,1 Motorstunden
8 Schleusen