Bärbel Wagner                               Reise 2016

Reisebericht 2016

Ziel: Norderney (Nordsee)

 

Sonntag, 03.07.2016

Auch in diesem Jahr wollen wir noch die Schlauchbootmeisterschaft im Club erleben und fahren außerdem am Samstagabend noch nach Runkel zur Geburtstagsfeier des Bootsclub Limburg.
So lassen wir es am Sonntag gemütlich angehen und fahren erst am Nachmittag los.
Erstes Ziel ist St. Goar, das wir bei gutem Wetter erreichen. Die Strömung ist bei einem Wasserstand von 4,25m (Pegel Mainz) kräftig.

 

Montag, 04.07.2016

Wir starten früh und erreichen Düsseldorf um 13:30 Uhr. Zuerst wird das Boot am Bunkerboot versorgt, bevor wir in der Marina Gast anlegen. Frau Gast ist erkrankt, sie wird uns fehlen.

 

Dienstag, 05.07.2016

Es ist kühl und regnet teilweise. Über den Pannerdenschen Kanal erreichen wir die Ijssel und machen in Dorado Beach fest. Das Lokal dort hat nachgelassen, aber der Hafen ist noch immer empfehlenswert.

 

Mittwoch, 06.07.2016

Nach einer gemütlichen Fahrt machen wir in Kampen im Passantenhafen fest. Die Brücke dort schaffen wir trotz des hohen Wasserstandes gerade noch mit umgelegtem Träger. Die Sonne strahlt und wir finden nach der Wanderung durch die Fußgängerzone unser Lieblingslokal in einer Seitengasse wieder.

 

Donnerstag, 07.07.2016

Bei gutem Wetter und mäßiger Welle durchqueren wir das Ijsselmeer und finden ein schönes Plätzchen in der Marina Makkum. Sie liegt zwar außerhalb des Ortes, aber nah am Strand. Für den Ortsbesuch gibt es einen Bus und freundliche Fahrer, die auf Wunsch sogar einen Extrastopp einlegen. Wir warten auf besseres Wetter. Außerdem müssen für den nächsten Abschnitt Tide und gewünschte Ankunftszeit zusammenpassen.

 

Sonntag, 10.07.2016

Wir passieren die Seeschleuse in Kornwederzand und fahren ca. 1 Stunde durch das Wattfahrwasser nach Harlingen. Der Wasserstand ist noch relativ niedrig, so dass es keine Wellen gibt, obwohl es draußen ordentlich pfeift. Nachdem ein anderes Boot abgefahren ist, haben wir sogar einen Platz am Schwimmsteg des Noorderhaven. Wir warten auf ruhigeres Wetter und erkunden die Stadt.

 

Dienstag, 12.07.2016

Da die nächsten Tage unruhig bleiben, entschließen wir uns, binnen weiterzufahren. Nach Passieren der Schleuse füllen wir an einer Selbstbedienungstankstelle noch etwas Diesel nach und fahren nach Leeuwarden, einer sehr schönen Stadt. Wir liegen am Kanal, neben uns Wiese, aber Festmacher und Strom sind vorhanden. Die Durchfahrt durch die Stadt mit den engen Biegungen und niedrigen Brücken ist ein Erlebnis.

 

Donnerstag, 14.07.2016

Die nächsten Tage sollen draußen unruhig bleiben. Hier ist das Wetter aber gut. Wir geben unsere Absicht, in Lauwersoog die Nordsee zu erreichen, auf. Wir fahren daher durch die Stadt zurück und nehmen Kurs auf Groningen, wo wir in dem uns wohl bekannten MYC ein Plätzchen bekommen. Wegen eines Brückendefekts verzögert sich die Ankunft, da die Schleuse in den Berufsverkehrszeiten nicht schleust. Die nächsten Tage genießen wir Groningen.

 

Montag, 18.07.2016

Besseres Wetter auf See kündigt sich an. Wir sind aber noch misstrauisch, denn der Wetterbericht ist in diesem Jahr (wohl auch wegen des ungewöhnlichen Wetters) ziemlich unzuverlässig. Trotzdem fahren wir nach Delfzijl und legen im Außenhafen (YC Neptunus) an. Das Boot wird randvoll getankt.

 

Dienstag, 19.07.2016

Die Wettervorhersage ist stabil geblieben, wir nehmen Kurs auf Norderney. Unsere Platzreservierung
gilt erst ab Mittwoch, wir finden trotzdem einen Platz am Steg, müssen aber 3 Boote als Päckchen akzeptieren. Am nächsten Tag erhalten wir dann eine Box. Der Hafen ist auch während unserer ganzen Anwesenheit überfüllt, 5-er Päckchen an den Stegen und den Wänden gibt es täglich. Wir leihen uns Fahrräder um mobil zu sein, der Hafen liegt doch ein Stück vom Ort entfernt. Das Lokal im Hafen wurde von einem Luxushotel übernommen. Das Flair hat gelitten, aber das Essen ist vorzüglich. Insgesamt eifert Norderney wohl Sylt nach, die Gemütlichkeit weicht langsam dem Mondänen. Das Badhaus ist aber ein Gedicht, mit ruhigem Teil incl. Solebad und einem Wellenbad mit richtigen Wellen, alles mit Nordseewasser. Wir besuchen es mehrfach, die Nordsee ist uns zu kalt.

Samstag, 30.07.2016

Da die nächsten Tage noch windiger werden sollen, brechen wir wieder Richtung Delfzijl auf. Bei ruppiger Welle von vorne bis Borkum wird das Boot mit Salzwasser gründlich geduscht. Wir gehen diesmal in den Innenhafen (YH ‘t Dok) und freuen uns, dass wir das Boot mit Süßwasser wieder bewohnbar machen dürfen. Wir bleiben auch noch am Sonntag, da die Brückenöffnungen am Sonntag eingeschränkt sind.

 

Montag, 01.08.2016

Wir brechen zu unserer Tour Richtung Friesland auf, wobei der erste Teil weniger abwechslungsreich ist. Unser nächster Stopp ist in Stroobos, wo es einen kleinen JH gibt. In einer neu angelegten Ferienhausanlage gibt es auch ein ordentliches Essen, sonst jedoch nichts, aber das Wetter ist gut.

 

Dienstag, 02.08.2016

Unser nächstes Ziel ist Grouw, das wir bei bedecktem Himmel mittags erreichen. An unserem Lieblingsplatz am Lokal ist leider nichts frei, wir finden ein Plätzchen im kleinen Passantenhaven. Zu spät merken wir, dass es hier zwar Strom aber kein Wasser gibt. An einen Wechsel ist aber nicht mehr zu denken, der Platzsuchverkehr hat schon begonnen, schlimmer als die Parkplatzsuche in einer Großstadt. Zum Glück reicht unser Vorrat. Der Ort ist immer noch ansprechend, aber man merkt, dass allgemeine Ferienzeit ist - es ist vor allem auf dem Wasser sehr voll.

 

Donnerstag, 04.08.2016

Bei wechselndem Wetter verlegen wir nach Stavoren in den Binnenhafen. Kurz vor unserer Ankunft gibt es einen „Rumpler“ unter dem Boot, dem wir aber (noch) keine große Bedeutung zuordnen. Wir haben zum Glück einen Platz reserviert, denn am Samstag ist Regatta der „Braunen Flotte“ und ganz Friesland scheint hier zu sein. Wir verbringen ruhige Tage bei wechselndem Wetter, warten aber wieder einmal auf nachlassenden Wind. Auch das Ijsselmeer kann bei Windstärke 6 und in Böen 7-8 ziemlich ungemütlich werden. Im Hafen gibt es vor allem abends eine unglaubliche Anzahl von Mückenschwärmen, zum Glück nicht direkt bei unserem Boot.

 

Dienstag, 09.08.2016

Heute Vormittag soll der Wind etwas nachlassen. Wir brechen früh auf, um mit der ersten Schleuse (07:00 Uhr) ins Ijsselmeer zu fahren. Es gibt immer noch Wellen zum Glück heute aus NW. Beim Beschleunigen stellt sich heraus, dass der „Rumpler“ doch Folgen hatte, es gibt starke Vibrationen. Damit ändern sich unsere Pläne, das Schiff muss für die Rheinstrecke den Ersatzpropeller montiert bekommen.

Der Propeller liegt aber in Wiesbaden. Von Bord aus, noch auf der Ijssel, organisieren wir einen Krantermin in Emmerich und mieten einen Leihwagen in Kleve. Damit das alles vor dem Wochenende funktioniert, fahren wir über 9 Stunden bis Dorado Beach. Trotz langsamer Fahrt sind wir und das Boot von den Vibrationen durchgeschüttelt.

 

Mittwoch, 10.08.2016

Früh geht es weiter nach Emmerich, unterbrochen durch eine Tankpause in Bijland. Am Nachmittag fahren wir mit dem Taxi nach Kleve und mit dem Mietauto noch nach Wiesbaden. Mit Propeller fahren
wir am Donnerstag zurück und liefern ihn gleich in der Werft ab. Am Freitag bringen wir früh den Wagen zurück. Um 11:00 Uhr hängt das Boot am Kran, der Propellerwechsel ist ein Kraftakt, da er sich auch mit Erwärmung nicht löst. Mit neuem Propeller verlegen wir wieder an unseren Liegeplatz im Yachthafen.

 

Samstag, 13.08.2016

Mit nur noch leichten Vibrationen fahren wir nach Düsseldorf zur Marina Gast und genießen es, wieder zurück in der „Zivilisation“ zu sein. Frau und Herr Gast sind beide ziemlich krank, der Sohn hat das Ruder übernommen.

 

Montag, 15.08.2016

Nächstes Ziel ist der Rheinauhafen Köln, vor dem Anlegen wird der Tank bis zum Rand gefüllt. Am Dienstag benötigen wir erneut einen Mietwagen, um bei der Trauerfeier für einen Clubkameraden anwesend sein zu können. Mittwoch bis Freitag sind dann Ruhetage, auch mit Besuch der Therme. Am Freitag trifft ein Schiff aus unserem Club ein, wir verbringen mit dem Ehepaar einen sehr netten gemeinsamen Abend.

 

Samstag, 20.08.2016

Weiter geht es in den Hafen Oberwinter. Die Wassertiefe in der Einfahrt ist schon knapp. Im Hafen herrscht wohl noch immer Streit, das Pfannkuchenschiff ist am vergammeln. Praktisch ist aber der Edeka-Markt nur wenige Schritte entfernt und das gute Lokal „Uhrenmacher“ existiert auch noch.

 

Sonntag, 21.08.2016

Wir fahren nach Koblenz und wundern uns über die vielen Ruderer und Paddler. Ob die wissen, wie gefährdet sie sind, wenn sie mitten im Fahrwasser fahren? An der Steganlage Rhein-Marina Kaiser Wilhelm bekommen wir einen Platz. Wegen des manchmal starken Schwells machen wir Ruckfender in die Leinen, durch die nahe Fähre ist der Hafen aber praktisch und das Hotel am Hafen hat ein gutes Restaurant. Den Montag nutzen wir für einen Bummel durch Koblenz mit ein paar Besorgungen.

 

Dienstag, 23.08.2016

Wieder einmal geht es nach St.Goar zur Fun-Boat Marina. So langsam zeigt der Sommer, dass er auch gutes Wetter und hohe Temperaturen kann. Die Klimaanlage läuft im Dauereinsatz.

 

Donnerstag, 25.08.2016

Letzter Zwischenstopp ist Bingen. Hier findet von Freitag bis Sonntag unsere Clubfahrt statt. Wir lernen wieder viel Neues aus unserer Heimat. Das Wetter verwöhnt uns weiter.

 

Sonntag, 28.08.2016

Nach einem gemeinsamen Frühstück fahren wir zurück in unseren Heimathafen und freuen uns, nach 8 Wochen wieder zu Hause zu sein.

 

Törndaten: 1.636 km, 86,5 Motorstunden, 9 Schleusen, 23 Fahrtage in 57 Tagen.